
Fast alles, was es zum Thema Agile, Lean Startup, Lean UX, Scrum oder sonstwas gibt, ist im Original auf Englisch, und beim Übersetzen geht immer was flöten. Dabei sind die Grundprinzipen ganz einfach. Wenn man sie in bekannte Redensarten übersetzt.
Übung macht den Meister
Ein Kern von Agile ist, dass man das Produkt ständig verbessert (Kaizen im Toyota-Sprech). Kennt man auch auf Deutsch. Übung macht den Meister.
Im Buch „Lean UX“ ist ein schönes Beispiel eines Tests an einer Universität:
2 Gruppen sollten sich selbst das Töpfern beibringen.
Die Teilnehmer der ersten Gruppe sollten am Ende des Projekts je 1 perfekten Pott abliefern, der bewertet wird.
Die Teilnehmer der zweiten Gruppe wurden nach Gewicht der Vasen benotet.
Klingt gaga? Aber wer hatte am Ende die schöneren Vasen?
Die, die viel produziert haben.
Weil sie mit Trial & Error a) viel und b) irgendwann Schönes produziert haben. Iterationen statt Meisterstück.
Und die One-Shot-Gruppe? Nicht gut
Hinterher ist man immer klüger.
Nach dem Launch (z.B. Produkt, Kampagne …) ist vor dem Erfolg. Oder Misserfolg. Egal wie schlau man’s vorher angeht: Hinterher ist man immer klüger. Das ist ein Risiko. Das Risiko kann man minimieren, indem man nicht das große Paket auf die Menschheit loslässt, sondern risikoarm kleine Häppchen serviert, daraus lernt und das Produkt / die Kampagne / die User Experience besser macht.
Mer muss halt schwätze mit de Leut.
Mit den Konsumenten reden, den Außendienst oder Inbound-Call-Center-Mitarbeiter mit ins Boot holen, einen Teil der eigenen Kunden zu Beta-Testern machen – das alles hilft. Weil man mit de Leut schwätzt, also Feedback und unterschiedliche Ansichten, einholt, bekommt man ein besseres Gefühl fürs Produkt.
Fazit
Mehr aufs Bauchgefühl hören – und sich nicht jeden Wein in neuen Schläuchen als neuen Wein verkaufen lassen.